Knoten im Netz

Das Leben ist wie ein Netz, fein gesponnen aus Licht und Erinnerung, verwoben mit den Fäden unserer Erfahrungen und unbewussten Muster. 

Doch manchmal verhärten sich die Stränge. Ein Knoten entsteht. Wiederholungen, Blockaden, Schmerz, ein Echo aus alten Tagen.

Aber nicht alle Knoten sind aus diesem Leben. Manche sind älter, gewoben aus dem Schweigen unserer Ahnen, aus ungelösten Schwüren, aus Leid, das nicht gesehen wurde, aus Seelenanteilen, die vergessen wurden.

Jeder Knoten ist ein Hinweis, dass etwas erinnert werden will. Sie zeigen sich im Traum, in der Krise, im Spiegel des Anderen.

Wenn wir aufhören, dem Dunkel auszuweichen, wenn wir den Schatten ins Auge blicken, nicht als Feind, dann beginnt das Gewebe sich zu wandeln.
Die Knoten lockern sich, die Fäden ordnen sich neu. Was einst gebunden war, darf wieder fließen. 

Und wir wandern Knoten für Knoten hin zur Mitte. Dorthin, wo der Traumfänger sein Auge trägt. Zum Zentrum des Seins.